Organisation:
Da es sich um genau die gleiche Unterkunft und das gleiche Versteck handelt wie im Winter, als ich Steinadler fotografiert habe, gehe ich hier nicht weiter auf die organisatorischen Dinge ein, die stehen hier – mit einer Korrektur: es stehen im Gegensatz zu meiner Aussage vom Winter vier, nicht nur drei Zimmer in der Wohnung zur Verfügung.
Erwartungen:
Wie war´s?
Es dauerte nicht wirklich lange und dann kamen auch die Sperber in den Bereich vor dem Versteck. Erst kündigten sie sich rufend an, dann tauchten sie auf. Und tatsächlich boten sie das, was die über die vergangenen Jahre gezeigte Bilder erwarten ließen: Viel Bewegung und Interaktion mit den Eichelhähern, aber auch ruhige und abwartende Momente. Während meiner Anwesenheit waren mindestens drei unterschiedliche Individuen vor Ort, mindestens zwei auch gleichzeitig.
Interessant war, dass sich der Aufenthalt vor dem Versteck im Wesentlichen auf den Vormittag beschränkten, aber dafür dann wirklich sehr sehenswert und intensiv. Alle drei Vormittage liefen in etwas gleich ab. Fotografisch war die Sache jedoch durchaus herausfordern und nicht so ganz einfach. Der Sperber ist nicht besonders groß, dafür ein sehr schneller und weniger Vogel, so dass man sich vielleicht vorstellen kann, dass insbesondere Jagdszenen schwierig waren, überhaupt mitzuverfolgen, geschweige denn, sie fotografieren zu können. Ein bißchen kann man sich mit der Zeit zwar auf die Vögel einstellen, aber leicht ist es nicht.
Ausrüstung:
Man muss vor Ort durchaus damit rechnen, dass das Wetter nicht besonders gut, sprich sehr dunkel ist. Das Problem hatte ich im Winter schon und auch im September habe ich eine instabile Wetterphase erwischt, die wenig Sonne, dafür Regen und viele Wolken bot. Das war übrigens auch der einzige Punkt, der hätte deutlich besser sein können, auch wenn manche Bilder das nicht vermuten lassen. Aber das Wetter war weitgehend schon arg schlecht. Wenn man also bedenkt, dass die Action-Szenen sehr schnell ablaufen, also die Verschlusszeiten sehr kurz sein müssen, gleichzeitig auch wenig Licht vorhanden ist, macht Lichtstärke hier sehr viel Sinn. Bzgl. Brennweite finde ich 400mm-600mm sehr passend. Dazu verringert eine Kamera mit guter AF-Leistung den Ausschuss enorm.
Leiv bietet in seiner Hütte pro Sitzplatz die Möglichkeit, mehrere Setups aufzubauen, so dass ich meine lichtstarkes 400mm f2,8 und das weniger lichtstarke 180-600mm f5,6-f6,3 nebeneinander aufbauen konnte. Für die bewegten Szenen konnte ich so das 400er mit großer Blendenöffnung benutzen, für die ruhenden Szenen konnte man auch mit dem lichtschwächeren Zoom sehr gute Ergebnisse erreichen.
Fazit:
Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht (trotz des z.T. wirklich bescheidenen Wetters). Aus meiner Sicht absolut empfehlenswert! Ich möchte das auf jeden Fall wiederholen.