Zu Besuch bei Leiv Arne Aakset und seinen Sperbern

Ich hab´s doch wieder getan: Ich bin zu Leiv nach Norwegen – diesmal um Sperber zu fotografieren.

Organisation:

Da es sich um genau die gleiche Unterkunft und das gleiche Versteck handelt wie im Winter, als ich Steinadler fotografiert habe, gehe ich hier nicht weiter auf die organisatorischen Dinge ein, die stehen hier – mit einer Korrektur: es stehen im Gegensatz zu meiner Aussage vom Winter vier, nicht nur drei Zimmer in der Wohnung zur Verfügung.

Erwartungen:

Bilder von Leiv aus diesem hide sind mir bereits vor Jahren zum ersten Mal aufgefallen und haben mich vor allem aufgrund der Interaktion zwischen Sperber und vorwiegend Eichelhäher beeindruckt. Ich fand sie erfrischend anders als viele der gezeigten Sperber-Fotos, die aus drinking-hides heraus aufgenommen werden. Was mich zudem über die Jahre überrascht hat, war, dass an dieser Stelle offensichtlich zuverlässig Sperber auftauchen, obwohl sich ja diese Vogelart im Gegensatz zu Adlern oder anderen Greifvögeln, die Aas fressen, kaum anfüttern lässt.
Sperber ziehen aus Skandinavien im Winter gen Süden. Leivs Foto-Hütte scheint so günstig auf einer dieser Zugrouten zu liegen, dass er tatsächlich jedes Jahr recht verlässlich erwarten kann, dass sich durchziehende Sperber vor dem Versteck aufhalten. Durch das regelmäßige Auslegung von Singvogelfutter und Eicheln für die Eichelhäher werden zudem potentielle Beutevögel angelockt, was den Bereich natürlich zusätzlich interessant für die Sperber gestaltet. Insofern, auch vor dem Hintergrund der mir bekannten Bilder von dem Ort, war meine Erwartungshaltung klar: möglichst viele Sperberbilder, möglichst auch in actionreichen Szenen.

Wie war´s?

Das Fazit vorneweg: es war einfach nur genial, wenngleich es Punkte gab, die noch deutlich besser hätten sein können.
Geplant waren zwei ganze Tage im Versteck und ich hatte das Glück, dass ich meinen Abreisetag auch noch bis Mittag zum Fotografieren nutzen konnte.

 


 

Vor Bezug des Verstecks im Morgengrauen wurden die Futterstellen nachgefüllt und dann konnte es losgehen. Die Kleinvögel – vorwiegend Meisen, Buchfinken und Amseln – kamen praktisch sofort an die Futterstellen und auch die Eichehäher schienen darauf gewartet zu haben, um ihre Vorräte für die Winterzeit anlegen zu können.


Es dauerte nicht wirklich lange und dann kamen auch die Sperber in den Bereich vor dem Versteck. Erst kündigten sie sich rufend an, dann tauchten sie auf. Und tatsächlich boten sie das, was die über die vergangenen Jahre gezeigte Bilder erwarten ließen: Viel Bewegung und Interaktion mit den Eichelhähern, aber auch ruhige und abwartende Momente. Während meiner Anwesenheit waren mindestens drei unterschiedliche Individuen vor Ort, mindestens zwei auch gleichzeitig.

Interessant war, dass sich der Aufenthalt vor dem Versteck im Wesentlichen auf den Vormittag beschränkten, aber dafür dann wirklich sehr sehenswert und intensiv. Alle drei Vormittage liefen in etwas gleich ab. Fotografisch war die Sache jedoch durchaus herausfordern und nicht so ganz einfach. Der Sperber ist nicht besonders groß, dafür ein sehr schneller und weniger Vogel, so dass man sich vielleicht vorstellen kann, dass insbesondere Jagdszenen schwierig waren, überhaupt mitzuverfolgen, geschweige denn, sie fotografieren zu können. Ein bißchen kann man sich mit der Zeit zwar auf die Vögel einstellen, aber leicht ist es nicht.

Ausrüstung:

Man muss vor Ort durchaus damit rechnen, dass das Wetter nicht besonders gut, sprich sehr dunkel ist. Das Problem hatte ich im Winter schon und auch im September habe ich eine instabile Wetterphase erwischt, die wenig Sonne, dafür Regen und viele Wolken bot. Das war übrigens auch der einzige Punkt, der hätte deutlich besser sein können, auch wenn manche Bilder das nicht vermuten lassen. Aber das Wetter war weitgehend schon arg schlecht. Wenn man also bedenkt, dass die Action-Szenen sehr schnell ablaufen, also die Verschlusszeiten sehr kurz sein müssen, gleichzeitig auch wenig Licht vorhanden ist, macht Lichtstärke hier sehr viel Sinn. Bzgl. Brennweite finde ich 400mm-600mm sehr passend. Dazu verringert eine Kamera mit guter AF-Leistung den Ausschuss enorm.

 

Leiv bietet in seiner Hütte pro Sitzplatz die Möglichkeit, mehrere Setups aufzubauen, so dass ich meine lichtstarkes 400mm f2,8 und das weniger lichtstarke 180-600mm f5,6-f6,3 nebeneinander aufbauen konnte. Für die bewegten Szenen konnte ich so das 400er mit großer Blendenöffnung benutzen, für die ruhenden Szenen konnte man auch mit dem lichtschwächeren Zoom sehr gute Ergebnisse erreichen.

 


Fazit:

Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht (trotz des z.T. wirklich bescheidenen Wetters). Aus meiner Sicht absolut empfehlenswert! Ich möchte das auf jeden Fall wiederholen.


 

Wer dazu Fragen hat, kann mich gerne über die Kontaktfunktion anschreiben!

 

Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.